BIODIVERSITÄT IM WALD
(Eine Broschüre von proNatura)
Der Wald - Kein Leben ohne totes Holz – kein totes Holz ohne Leben
Er raschelt. Die Sonnenflecken enthüllen das Grün der Blätter und des Mooses. Er empfängt uns mit seinen Gerüchen, dem Rauschen des Windes in den Bäumen, dem Gesang der Vögel. Er lässt uns eindringen, mit wachen Sinnen, in sein Reich der Frische und voll wilden Lebens. Das Jahr des Waldes gibt uns Gelegenheit, uns Zeit zu nehmen, sein Leben zu spüren, und Lust, ihn zu durchstreifen. Man glaubt ihn zu kennen, aber er verbirgt noch viele Geheimnisse und schafft es immer wieder, in Staunen zu versetzen mit der Kraft und der Zerbrechlichkeit des Lebens, das er birgt. Der Wald, ein Ort, der euch mit viel Wissen und Emotionen empfängt, ein Universum zum Entdecken mit der ganzen Klasse.
Der Wald
Die Wälder sind nicht alle gleich!
​
Es existieren in der Schweiz etwa 120 Typen von Wald, die sich in der Art der Bäume unterscheiden, zum Beispiel Eichenund Buchenwälder, Buchenwälder oder Buchen- und Tannenwälder. Die Verteilung hängt von der Höhenstufe und dem Klima ab (Niederschläge und Temperatur). Nadelbäume sind am häufigsten. Sie umfassen etwa 70 % der bewaldeten Flächen, der Rest sind Laubbäume. Die drei häufigsten in der Schweiz heimischen Arten sind Fichte (44 %), Buche (18 %) und Weisstanne (15 %). Man findet auch die Lärche (5,5 %), die Esche ( 3,7 %) und den Ahorn (2,9 %). Die Verbreitung der verschiedenen Waldtypen hängt von der Höhe und vom Klima ab (Niederschläge und Temperaturunterschiede). Die folgende Illustration zeigt die Verteilung des Waldes in der Schweiz.
Verteilung des Waldes in der Schweiz
.Darstellung nach Ott „Gebirgsnadelwälder” (1997).
Ur- oder Naturwälder
Man unterscheidet zwischen bewirtschafteten Wäldern, die vom Menschen verändert und genutzt werden, und den sogenannten Ur- oder Naturwäldern.
Ein Urwald ist artenreicher. Man findet darin Bäume verschiedener einheimischer Arten und verschiedenen Alters, von der Knospe bis zum toten Holz, das noch aufrecht steht oder am Boden liegt. Die Bäume können sich natürlich entwickeln, sterben und zerfallen und bieten während all ihrer Lebensstadien unzähligen Lebensformen Schutz.
In der Schweiz umfasst der Urwald zahlreiche kleine Waldflächen, die nicht zugänglich sind und an steilen Felshängen oder auf Bergrücken liegen und daher nie bewirtschaftet wurden. Ausser diesen Waldstücken existieren noch drei wichtige Wälder, die offiziell als Urwälder bezeichnet werden:
-
der grosse Fichten-Urwald auf Kalkboden, genannt BödmerenFichtenwald, im Muotatal (Kanton Schwyz)
-
der Weisstannen-Urwald von Derborance (Kanton Wallis)
-
der kleine Fichten-Urwald von Scatlé (Kanton Graubünden)
Ganze Broschüre downloaden